Kurztrip nach Gl. Ålbo - Meerforellenangeln am Kleinen Belt
Region: Kleiner Belt
Schöner kann für einen begeisterten Fliegenfischer ein Tag gar nicht laufen. 18. April 2009: Meine Angelfreunde Tom und Elmar und meine Wenigkeit haben uns mal wieder auf dem Campingplatz Gl. Ålbo direkt am Kleinen Belt einquartiert, die erstklassigen Hütten bezogen und den Vormittag noch auf der Fliegenfischer-Messe in Kolding (Danish Fly Festival) verbracht. Wenn man die ganze Zeit auf der Messe von lauter neuem Fliegenfischer-Tackle umgeben ist, tolle Wurfshows sieht und nette Leute trifft, mit denen man vorrangig über Fliegenfischen, Fliegenfischen und Fliegenfischen redet, ist irgendwann das Maß derart voll, dass man's kaum noch aushält: Man will nur noch ans Wasser!
Und praktischer als auf Klaus Hansens wunderschön gelegenem Campingplatz geht's eh' kaum. Kaffee kochen, vor der Hütte die Ruten auftakeln, rein in die Wathose und die rund 50 Meter zum Wasser laufen. Wir entschließen uns, in südlicher Richtung nach Stenderup Hage, einer hervorragenden (aber leider auch stark frequentierten) Frühjahrsstelle für Meerforelle, zu wandern. Während Tom und Elmar direkt hinter den Liegeplätzen der Boote an die Fahrrinne waten und mit ihren Würfen beginnen, entschließe ich mich, direkt bis zum Kap zu wandern, wo die Strecke von Stenderup Hage beginnt.
2 Meerforellenangler - Top-Platz besetzt!
War ja klar: Kaum komme ich ans Kap und kann den dahinter liegenden Küstenabschnitt einsehen, erblicke ich zwei Spinnfischer, die direkt am Kap Stellung bezogen haben. Genau an der Stelle, auf der meine größten Hoffnungen ruhten: Blasentang und unreiner Grund bis direkt an Ufer. Eigentlich ein absoluter Hotspot. Gut. Nüzzjanix!
Marschiere also weiter, grüße die beiden Dänen und fange 100 Meter hinter ihnen an zu fischen. Gerade als ich das Wasser betrete, sehe ich den einen Spinnfischer bereits eine kleine Meerforelle drillen. Ist dann aber zu klein und wird umgehend wieder releast. Aha! Fisch ist da!
Bin aber irgendwie mit meiner Stelle nicht so ganz zufrieden. Will vor mir auf die Sandbank kommen. Dahinter sind Muschelbänke und Krautfelder in Wurfweite meiner Fliegenrute. Erinnere mich an einen Durchgang zu dieser Sandbank, den ich verzweifelt suche. Vor drei Jahren war das Durchwaten noch möglich. Sollte doch jetzt auch noch machbar sein ... Na also! Gehe zwar auf Zehenspitzen (bitte jetzt keine Wellen!!!), aber erreiche die Sandbank.
Sieht zwar alles vielversprechend aus, aber Fisch will nicht beißen ...
Wassereinbruch in der ersten Rinne
Nach einer halben Stunde räumen die beiden dänischen Spinnfischer ihren Platz und packen ein. Verlasse sofort die Sandbank, aber finde die richtige Passage nicht. Komme also mit nasser Hose (neee, nicht von außen - von innen!) an der Stelle an, wo ich eigentlich beginnen wollte, die aber besetzt war.
Und ... ich fass es nicht: Nach dem ersten Wurf steigt eine schöne Meerforelle auf meine braune Fyggi keine drei Meter vom Ufer ein! Exakt auf dem Platz, auf dem der Spinnfischer vorher stand!
Der Drill gestaltet sich noch ein wenig heikel, da der Fisch dauernd in den Blasentang abtaucht und nur ganz knapp gehakt ist. Aber irgendwie klappt's dann doch: vor mir liegt eine wunderschöne 55er Meerforelle.
Beschließe mit diesem Highlight den Tag zu beenden und anderen diesen Platz zu überlassen ...
Nachdem ich mich dann in der Hütte der nassen Klamotten entledigt habe, trudeln auch Tom und Elmar ein, die dann auch noch vor Stenderup Hage gefischt haben. Immerhin gab's für Elmar auf Fliege dann noch zwei Meerforellen. Waren aber wohl keine Riesen und durften wieder schwimmen ...
War alles in allem mal wieder ein Spitzentrip!
Holger